Schon als kleines Mädchen liebte ich Katzen. Als wir uns vor sieben Jahren für ein Haustier entschieden haben, fiel die Wahl dann schnell auf eine Katze. Sie hört auf den Namen Kitty.
Kitty ist uns allen ans Herz gewachsen. Für mich ist sie ein besonderes Geschenk von Gott. Er zeigt mir durch Erlebnisse mit ihr immer wieder sein Wesen. Gott spricht mir dadurch direkt ins Herz. Eines meiner Erlebnisse möchte ich hier mit dir teilen.
Gedankenkrieg und Katzenkampf
Kraftlos sitze ich abends auf der Terrasse an unserer Feuerschale. Mein Tank ist leer, ich bin erschöpft. Genau in dieser Situation kommt eine negative Gedankenlawine ins Rutschen, wie Susanne es in ihrem Artikel „Über Gedankenlawinen und dunkle Höhlen“ so treffend beschreibt. Ich igele mich innerlich ein, höre Musik, bete und kämpfe. Langsam werde ich ruhiger, aber ich bin immer noch ganz durcheinander. Plötzlich schreckt mich ein fürchterliches Jaulen auf. „Sicher ein Katzenkampf“, meint mein Mann gelassen. Aber ich springe vom Stuhl: „Wo ist Kitty?“
Seit Jahren gibt es Katzenkämpfe zwischen Kitty und der schwarzweißen Katze, die häufig durch unsere Straße streunt. Immer war es unsere Kitty, die den Kampf verlor. Oft ging es sehr hart zur Sache und wir mussten anschließend zum Tierarzt. Ich laufe mit der Taschenlampe ums Haus und rufe angespannt ihren Namen. Wieder höre ich die klagenden Laute. Ich rufe lauter und durchleuchte die Umgebung. Da raschelt es in der Hecke und Kitty humpelt mir entgegen. Als ich sie auf den Arm nehme, faucht sie, stellt die Haare auf und knurrt. Sie hat offensichtlich furchtbare Angst, so dass sie nicht erkennt, dass ich ihr helfen will. Ich trage sie ins Haus und setze sie auf den Boden. Aufgebracht peitscht ihr Schwanz hin und her. Ich rede ihr beruhigend zu, aber sie lässt sich nicht erneut anfassen. Ich zwinge ihr meine Nähe nicht auf. Ich weiß, sie braucht erst Zeit und eine sichere Umgebung, um zur Ruhe zu kommen. Sie versteckt sich unter unserem Ehebett. Das tut sie immer, wenn sie Schutz sucht. Als ich schlafen gehe, liegt sie immer noch dort.
Mitten in der Nacht spüre ich eine Bewegung an meinen Füßen. Ich schaue zum Fußende unseres Bettes. Ganz sachte klettert Kitty über meine Füße und tastet sich mit Samtpfoten zu meinen Knien vor. Sie schaut unsicher zu mir und hält in ihrer Bewegung inne. Ich flüstere ihren Namen und rede ihr freundlich zu. Sie lässt sich neben meinen Beinen auf der Decke nieder. Ich streichele ihren Kopf. Kitty schmiegt sich an meine Beine und schnurrt. Bald darauf schlafen wir beide aneinander gekuschelt ein.
Am nächsten Morgen humpelt sie nicht mehr, ich bin erleichtert. Mir selbst geht es auch besser, keine Gedankenlawine in Sicht. Dann überrascht mich Gott und berührt mein Herz. Ich habe den Eindruck, dass er mir durch mein Katzenerlebnis etwas sagen möchte:
Ich bin für dich da!
Meine persönlichen Kämpfe haben deutliche Parallelen zu Kittys Katzenkämpfen. Dann kommt Gott und ruft mich beim Namen. Ich laufe zu ihm. Er spricht mir beruhigende Worte zu, er will mich berühren um mich zu heilen, aber ich bin noch immer aufgewühlt und auf Abwehr eingestellt. Gott drängt sich mir nicht auf. Er weiß, dass ich nun Schutz und Ruhe brauche. Er gibt mir Zeit in seiner Gegenwart. Er bleibt bei mir, respektiert meine Grenzen und wartet auf mich. Ich spüre in seiner Nähe, dass ich sicher bin. Gott überrollt mich nicht. Ich fasse Vertrauen und taste mich, wie meine Katze, Stück für Stück ganz nah an sein Herz. Ich bin unsicher und ängstlich. Darf ich überhaupt so nah zu ihm kommen, obwohl ich ihn vorher abgewiesen habe? Was denkt er über mich? Aber sein Blick ruht auf mir und er spricht liebevoll: „Ich hab dich lieb, komm ruhig ganz nah, du darfst bei mir bleiben!“ Er berührt mein Herz und ich empfange tiefe Annahme, Trost und Schutz.
So ist Gott auch für dich.
Er sieht dich in deinen Kämpfen, er hört deine Rufe nach Hilfe, er eilt zu dir, ruft dich beim Namen, und holt dich raus. Er gibt dir Schutz und Sicherheit. Bei ihm darfst du zur Ruhe kommen. Er wartet auf dich und hetzt dich nicht, du darfst in deinem Tempo gehen.
Ich wünsche dir und bete, dass dir die Worte aus Jesaja 43, 1-5 in dein Herz fallen:
„Hab keine Angst, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du gehörst mir. Wenn du durch Wasser gehst, werde ich bei dir sein. Ströme sollen dich nicht überfluten! Wenn du durch Feuer gehst, wirst du nicht verbrennen; die Flammen werden dich nicht verzehren! Denn ich bin der Herr, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland. Ich gebe (…) Lösegeld für dich hin (…). Weil du in meinen Augen kostbar bist und wertvoll und weil ich dich liebe (…). Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“
Das ganze Kapitel kannst du hier lesen.
Gott findet auch in deinem Leben Wege, die dein Herz ansprechen und dir sein Wesen zeigen. In meinem Artikel „Mit Gott ins Gespräch kommen“ erfährst du mehr zum Thema Herzenssprache und wo du Gottes Stimme entdecken kannst. Ich ermutige dich, die Augen offen zu halten und ihn zu fragen, wie er sich dir zeigen möchte. Dann sei gespannt und lass dich überraschen.
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