Wie du Festlegungen und Lügen aufdeckst und frei wirst
Was sind Festlegungen? Eine Definition
Festlegungen schlummern im Unbewussten, sie sind tief in uns und bestimmen unser Denken und Fühlen, ja unser ganzes Leben und Handeln. Festlegungen, das sind fragwürdige Vereinbarungen, die wir meist in der Kindheit eingegangen sind, weil sie sich so wahr angefühlt haben oder weil andere sie über uns ausgesprochen haben. Aber es sind Lügen, denn Gottes Gedanken über unser Leben sind ganz andere.
Diese Festlegungen waren damals wichtig und nützlich, um in der Situation als Kind zu überleben. Jetzt aber ist die Situation eine andere, wir sind erwachsen und sie behindern unsere Beziehungen: zu Gott, zu anderen und nicht zuletzt auch zu uns selbst.
Kennst du auch diese Spannung zwischen der Wahrheit, die du im Kopf glaubst und dem was du fühlst und was dein Handeln bestimmt? Würdest du der Spannung gerne auf die Spur kommen und sie auflösen?
Festlegungen erkennen und freiwerden ist möglich!
Wir können Festlegungen aufkündigen und unsere Zustimmung widerrufen. Indem wir das tun, öffnen wir unser Herz für die Wahrheit und sie kann Raum in unserem Denken und Fühlen einnehmen. Wie das konkret geht, erkläre ich dir in den nächsten Schritten.
Hinter vielen Festlegungen stecken tiefe Verletzungen. Deshalb lege ich dir ans Herz, diesen Prozess mit Unterstützung eines Beraters/ einer Beraterin durchzugehen. Wir helfen dir gerne, jemanden zu finden.
Um deine Festlegungen anzuschauen, empfehle ich dir, mit einem Gebet zu starten. Stelle dich unter Gottes Schutz und lade ihn ein, dich durch diesen Prozess zu führen.
Du kannst entweder das tägliche Gebet dafür nehmen, selbst eines formulieren oder z.B. dieses nehmen:
Vater, Jesus, Heiliger Geist, ich komme jetzt in deine Gegenwart. Ich stelle mich, (meine Familie), die gemeinsame Zeit mit dir, meine Wohnung, Finanzen, meinen Arbeitsplatz und meine Beziehungen unter den Schutz des Blutes Jesu’ und ich bete, dass du deine Engel sendest, dass sie mich beschützen und dass sie alles abwehren, das stören oder dein Wirken hindern möchte.
Du bist gut und du liebst mich. In mir ist so viel Spannung zwischen dem, was ich glauben möchte und dem, was ich fühle. Rede zu mir und leite mich, warum ich nicht fühlen kann, dass (füge hier dein Anliegen ein). Ich öffne mein Herz und höre. Ich möchte heil und frei werden.
Amen.
1. Festlegungen entdecken
Festlegungen zu entdecken ist nicht so einfach, denn Festlegungen sind meist unbewusst. Wir treffen sie meist in der Kindheit und vergessen sie. Deshalb ist es hilfreich, Gott, Jesus oder den Heiligen Geist einzubeziehen. Ich schlage vor ihn zu fragen, was im Weg steht, dass dein Herz eine Wahrheit nicht fühlen kann. Manche Festlegungen hat mir Gott einfach so gezeigt oder sie sind in einer Beratung ans Licht gekommen.
Eine weitere Möglichkeit, Festlegungen auf die Spur zu kommen, ist Journaling:
Dahinter verbirgt sich, zu einem Thema ungefiltert über einen definierten Zeitraum, wie z.B. 10 Minuten, draufloszuschreiben. Du umgehst so die Zensur deines Verstandes und findest leichter heraus, was dein Herz eigentlich glaubt.
Wenn du dir noch weitere Erklärungen zu Journaling wünschst, dann schau mal hier oder hier unter Stream of Consciousness.
Meist sind es tiefe Gedankengebäude und Lügen, die ans Licht kommen. Du schreibst entweder eine bestimmte Zeit oder aber bis nichts Neues mehr kommt. Irgendwann stellt sich ein Gefühl von „fertig“ ein.
Dann kannst du das Geschriebene auswerten. Du erkennst Festlegungen daran, dass sie absolut sind oder Worte wie kein/nie/immer/jeder enthalten. Schreibe jede separat auf einen Zettel. Lass dich auch hier von Jesus leiten.
Wie geht es jetzt weiter?
2. Anerkennen und Trauern
Der nächste Schritt ist anzuerkennen, dass diese Gedanken, Gefühle und Festlegungen in dir sind. Das ist ok.
Denn diese Stimmen oder Glaubenssätze zu leugnen, zu verdrängen oder sie voller Scham wegzudrücken, gibt ihnen noch mehr Macht in deinem Leben.
Vermutlich hast du als Kind unter Druck diesen Lügen zugestimmt. Sie waren damals hilfreich, denn sie haben dir geholfen, zu überleben und dich zu schützen.
Bist du traurig? Diese Lügen und Festlegungen haben dir geschadet und du darfst trauern. Dir wurde dadurch Leben und Freiheit genommen. Das ist schmerzhaft. Du darfst traurig sein und weinen. Dann kannst du sie loslassen und etwas daran ändern.
3. Wahrheit finden
Nimm dir nun jede einzelne Festlegung vor. Jetzt geht es darum, eine zugehörige Wahrheit zu finden, um diese Lüge zu ersetzen. Entweder kennst du sie schon oder frage Jesus, was seine Wahrheit ist, die dieser Lüge entgegen steht. Wie du Wahrheit erkennst, kannst du hier nachlesen.
Schreibe dir pro Lüge eine Wahrheit auf. Es ist hilfreich, diese Wahrheit mit „Ich bin…“ oder „Ich habe…“ zu beginnen. Am besten nimmst du jeweils einen separaten Zettel, auf den du nur die jeweilige Wahrheit schreibst. Lass dir für diesen Prozess Zeit, damit du wirklich in die Tiefe und zum Punkt kommst und dein Herz folgen kann.
4. Beten
Schau dir jede einzelne Lüge an und bete darüber. Setze sie an den jeweiligen Stellen ein:
„Jesus, es tut mir leid, dass ich der Lüge geglaubt habe, dass … Bitte vergib mir. Ich widerrufe meine Zustimmung, dass … und ich löse mich von der Lüge … im Namen Jesu.
Du sagst etwas ganz anderes über mich. Die Wahrheit ist… Das nehme ich jetzt im Namen Jesu für mich an. Heile mein Herz nun mit deiner Liebe und deiner Wahrheit.
Amen.“
Dann darfst du den Zettel mit der Festlegung zerreißen, verbrennen oder anders zerstören. So gehst du eine Festlegung nach der anderen mit Jesus durch. Am Ende bleiben nur noch die Karten mit den neuen Wahrheiten.
5. Erinnern
Lügen schleichen sich leicht und schnell ein und haften wie Kletten. Du kannst sie mit ihren Widerhaken nur mühsam entfernen. Die Wahrheit dagegen perlt oft an uns ab, wie an einer Teflonbeschichtung. Unsere Herzen brauchen viiiiieeeele Erinnerungen, damit wir das Neue verinnerlichen.
Um eine alte Lüge durch eine neue Wahrheit zu ersetzen sind mindestens 40 Tage Wiederholung des Neuen notwendig. Wenn du sie laut aussprichst, ist das noch kraftvoller. Viele neue Wahrheiten fühlen sich zunächst fremd an. Durch Wiederholungen werden sie immer mehr zu deinem.
Meine Zettel mit den neuen Wahrheiten hängen auf der Toilette. Dort komme ich jeden Tag mehrfach vorbei und kann die Wahrheit immer wieder in mich aufnehmen, jedes Mal tiefer.
Was verändert sich?
Ich erlebe, dass ich in Momenten, in denen früher meine alten Festlegungen mich behindert oder kleingemacht haben, nun mit einer neuen Freiheit handeln kann. Mein Denken über mich verändert sich, ich kann Zusagen Gottes annehmen und erleben. Ich weiß nicht nur, sondern spüre immer tiefer, was ich Gott bedeute.
So bröckelt mein Minderwert immer weiter ab.