Gott ruft mich näher an sein Herz. Er möchte ganz eng mit mir verbunden sein. Ich entdecke, dass er damit etwas anderes meint als: „Setz dich jeden Morgen hin und mach deine stille Zeit, falte deine Hände und danach sieh zu, wie du zurecht kommst.“ Dieser Satz ist nicht von Gott. Mit ihm unterwegs zu sein, bedeutet ein Leben in engem Kontakt zu leben, 24 Stunden, 365 Tage im Jahr, ein ganzes Leben lang.
„Wenn wir Gottes Stimme hören, dann ist das eine Folge unserer vertrauensvollen Beziehung.“
John Eldredge
Wir sind eingeladen ihn näher kennenzulernen. Und wenn wir zu ihm in einer engen Beziehung leben, dann können wir seine Stimme hören. Genauso waren die Jünger mit Jesus unterwegs. Sie haben gemeinsam gelebt, gegessen und hatten eine enge Beziehung. Wie kann ich Gott noch mehr begegnen, ihn tiefer kennenlernen, seine Stimme hören?
Gott spricht deine Herzenssprache
Ich habe beobachtet, dass jeder Mensch eine individuelle Herzenssprache hat. Das macht sich auch in der Beziehung zu Gott bemerkbar. Schaut euch mal die Gesichter im Gottesdienst genauer an: Da gibt es zum Beispiel die begeisterten Lobpreisfans, aber zwei Reihen weiter sitzt jemand, der verzweifelt die ganze Zeit auf die Uhr schaut und hofft, dass die Musik bald vorbei ist. Sobald aber die Predigt beginnt, leuchten seine Augen und er hat Zeit und Raum um sich herum vergessen. Es fühlt sich für ihn an, als würde er direkt zu den Füßen Jesu sitzen.
Wenn Gott zu den Menschen spricht, tut er das oft in der individuellen Herzenssprache dieser Menschen. Gott wird Kanäle nutzen, die direkt in dein Herz führen, um zu deinem Herzen zu sprechen.
Gottes Stimme außerhalb der Bibel begegnen
Viele unerreichte Völker haben noch nie die Bibel oder generell ein Buch in der Hand gehabt. Sie haben aber oft einen ganz tiefen Zugang zur Stimme Gottes über die Natur, in der sie leben. Wenn du dich an der Natur erfreuen kannst und immer wieder staunst, was es da zu entdecken gibt, kann das die Art und Weise sein, wie Gott zu dir spricht. Dass Gott durch die Natur spricht, lesen wir auch in Psalm 8. Schau doch mal, was dir in der nächsten Zeit in der Natur begegnet!
Dann sieh dir deine Talente, Begabungen und Hobbys genauer an und frage Gott, wie er dir darin begegnen möchte. Was berührt dein Herz? Kannst du Gott darin entdecken? Salomo war ein Mann, den Gott mit Weisheit und Kunstgefühl gesegnet hat. Das Hohelied der Liebe ist ein sehr poetisches Buch, dass noch heute von Gottes Liebe zu uns erzählt.
In der Bibel lesen wir auch, dass Gott Menschen dazu nutzt, um anderen Menschen eine Botschaft von ihm weiterzugeben oder sogar Heilung zuzusprechen. In Apostelgeschichte 9, 10-17 wird Hananias mit einem Auftrag zu Saulus geschickt. Vers 17:
»Saul, Bruder, der Herr, der dir auf dem Weg erschienen ist, Jesus, der hat mich zu dir gesandt, damit du wieder sehen kannst und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.«
Auch heute noch kann Gott zu dir durch andere Menschen sprechen. Mir tut es gut, wenn jemand für mich betet und mir Ermutigung zuspricht. Vielleicht hast du schon erlebt, dass ein Freund dir „zufällig“ genau das sagt, was dir in einer schwierigen Situation weiterhilft. Ein Anruf, eine Karte oder eine Umarmung kommen genau zum richtigen Zeitpunkt und ermutigen dich? Das kann Gottes Stimme sein.
Gott will mit dir persönlich ins Gespräch kommen
Wenn du mit einem guten Freund unterwegs bist, dann wirst du dich mit ihm unterhalten. Unterhalten ist keine Einbahnstraße. Du wirst deinem Freund von dir erzählen und ich bin mir sicher, dass auch du ihm gerne zuhörst. Er ist dir wichtig, du bist ihm wichtig.
„Jesus möchte sich einen Stuhl schnappen, sich zu uns an den Tisch setzen und sich mit uns unterhalten.“
John Eldredge
Dieser Satz berührt mein Herz. Die Jünger haben mit Jesus gelebt und konnten seine Stimme persönlich hören, sie kannten ihn. Ich habe in Norwegen einen Schafbauern kennengelernt. Wir waren wandern, wurden von Starkregen überrascht und suchten Schutz unter einem Scheunendach. Der Bauer lud uns in den Stall ein und erzählte uns von seinem Alltag. Die große Schafherde drückte sich eng zusammen, es war kalt. Viele Tage verbrachten sie auf dem Berg. Dann erzählte er uns von seinen Schafen, jedes hatte einen Namen und seinen eigenen Charakter. Er sagte, dass es ganz wichtig sei, seine Schafe genau zu kennen und dass die Schafe auf ihn hörten und ihm vertrauten, denn das Leben in den Bergen sei gefährlich. So steht es auch in Johannes 10:
„Denn ein Hirte tritt durch das Tor ein. Der Torhüter öffnet ihm, und die Schafe hören seine Stimme und kommen zu ihm. Er ruft seine Schafe, die ihm gehören, beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er seine Herde versammelt hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm, weil sie seine Stimme kennen. Einem Fremden aber folgen sie nicht, sondern laufen vor ihm weg, weil sie seine Stimme nicht kennen. (…) Meine Schafe hören meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen mir.“
Johannes 10, 1-5+27
Die Schafe halten sich ganz eng an den Hirten, sie vertrauen ihm und keinem anderen. Sie kennen seine Stimme so gut, weil sie ganz eng bei ihm bleiben! Und der Hirte kennt seine Schafe.
Übertragen auf uns heißt das, dass Gott uns ganz eng bei sich haben möchte. Wir dürfen nah an seinem Herzen erzählen, was uns bewegt und beschäftigt. Er möchte uns ermutigen, stärken, trösten, mit uns lachen und weinen. Dein Lebensabenteuer ist auch seins und unterwegs spricht er zu deinem Herzen.
Fragen & Antworten
Wenn du einem Freund eine bedeutende Frage stellst, erlebst du vielleicht, dass er nicht immer sofort darauf antwortet. Manches braucht Zeit und du kannst es nicht erzwingen. Wenn du deine Beziehung mit Gott vertiefst, dann gibt es auch Tage, an denen du das Gefühl hast, nichts zu hören. Das kommt vor. Das sagt nichts über deine Identität in Jesus aus. Die Beziehung zu ihm ist sicher. So hat er es in Römer 8, 38 zugesagt:
„Ich bin überzeugt: Nichts kann uns von seiner Liebe trennen. Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder unsere Ängste in der Gegenwart noch unsere Sorgen um die Zukunft, ja nicht einmal die Mächte der Hölle können uns von der Liebe Gottes trennen.“
Ich lade dich jetzt ein, auf eine Entdeckungsreise zu gehen:
- Wann und wo hast du schon erlebt, dass Gott dir ganz nah war?
- Was hat dein Herz dabei gehört?
- Was möchtest du gern gemeinsam mit Gott entdecken?
- Wobei geht dein Herz auf? Lade Gott gerne ein, dabei zu sein, wenn du das tust! Beobachte, was er tut und sagt.
Wenn du weitere Fragen zu Gottes Stimme hast, dann schau dich gern auf unserer neuen Seite um. Dort bekommst du zum Beispiel Tipps, wie du anfangen kannst, Gottes Stimme zu hören, wie du Gottes Stimme von anderen Stimmen unterscheiden kannst und vieles mehr. Schau gleich mal rein!
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