Überrascht von Gottes Liebe

von | 23. Oktober 2020 | dein Herz & Gott |

Wie Gott mir neue Schuhe schenkte

Was macht dich heute lebendig? Wie kannst du von Gottes Liebe überrascht werden?

„Dein Herz braucht mehr als Wissen, Logik und Vernunft“, so schreibt Rahel in ihrem Artikel: „Wie kann ich fühlen, dass Gott mich liebt“. Sie ermutigt uns, eine Liebesgeschichte mit Gott zu entdecken, die voller Überraschungen steckt.

Ich wollte wissen, wie das aussehen kann, wenn Gott zu meinem Herzen spricht und mich umwirbt. Was gibt es besseres, als jemand zu fragen, der das schon erfahren hat? Deshalb habe ich mit Rahel darüber gesprochen.

Christel: Rahel, warum bist du so überzeugt davon, dass Gott uns in unserem Alltag seine Liebe ganz aktiv zeigen möchte?

Rahel: Gott ist so gut, er liebt dich, kennt dich und weiß genau, was du liebst. Was dein Herz berührt und was du liebst, das liebt er auch und möchte dir darin begegnen und dich umwerben.  

Christel: Das hört sich interessant an, wie ist das möglich? Wie kann dir Gott in den Dingen, die du liebst begegnen? Hast du ein Beispiel?

Rahel: Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, ich mag schöne Kleidung und Schuhe, gerne vom Flohmarkt oder Second Hand Laden. Besonders bei Schuhen habe ich meist konkrete Vorstellungen, und gehe dann ausdauernd auf die Suche. Ich kaufe selten aber gezielt Schuhe, die ich dann aber auch lange trage. 

Dann, es war Anfang März 2020, habe ich folgendes erlebt: Es war ein langer anstrengender Tag gewesen. Ich wollte noch etwas spazieren gehen, um Gott, mir und meinen Gedanken nachzuhängen und die einsame Abendstille der Stadt zu genießen. Es war ein nasskalter, dunkler Abend. Nieseltropfen küssten sanft mein Gesicht und ich fühlte mich erfrischt und mit neuer Kraft.  

Auf dem Heimweg, ich war schon fast zu Hause, spürte ich ein Drängen, ein Locken in meinem Herzen, ins benachbarte Einkaufszentrum zu gehen und mir im Schuhladen dort ein Paar Schuhe zu kaufen. Den gleichen Eindruck hatte ich am Morgen auch schon gehabt. Letztendlich ging ich dann am Abend diesem Impuls nach und ging mit Gott Schuhe kaufen, auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, dass es in diesem Laden ein Paar geben könnte, das mir gefällt.

Christel: Warum warst du so skeptisch und bist dem Impuls nicht sofort gefolgt? 

Rahel: Ich schaue dort zwar gerne mal nach Schuhen, habe aber bisher in diesem Laden noch nie ein Paar für mich gefunden oder gar gekauft. Am Morgen quollen meine Taschen über mit Einkäufen, die nach Hause getragen werden wollten.  
Als ich am Abend dann unterwegs war und diese Einladung spürte, gingen gleich meine Gedanken los: „Ich brauche doch gar keine Schuhe und außerdem habe ich in diesem Laden noch nie welche für mich gefunden. Noch dazu ist meine 8-jährige Tochter alleine zu Hause und die Waschmaschine wartet ja auch noch darauf ausgeräumt zu werden. Zudem habe ich heute schon genügend Geld ausgegeben, zwar für Nahrungsmittel für meine Familie und ein Geburtstagsgeschenk, aber trotzdem.“  Es sprach überhaupt gar NICHTS dafür, jetzt noch in einen Schuhladen zu gehen und ggf. sogar Geld für Schuhe auszugeben – außer dieser leisen Stimme. 

Christel: Die Gründe die dagegen sprachen, hören sich tatsächlich überzeugend an. Was hat dich dazu bewegt doch zu gehen?

Rahel: Ich habe immer wieder erlebt, dass Gott mich mit Gutem überrascht und mir seine Liebe zeigt. Ehrlich gesagt war ich einfach neugierig. Ich wollte nicht verpassen, falls Gott wirklich eine tolle Überraschung vorbereitet haben sollte. Es hat sich für mich echt bewährt, seinem Reden zu folgen. Und in diesem Fall war es nicht so schwer, einfach mal loszugehen 😉

Christel: Was ist dann passiert, als du dich entschieden hast doch zu gehen?

Rahel: Seufzend und mit etwas Neugier bin ich abgebogen und ins Einkaufszentrum gegangen. Zögernd stand ich auf der Schwelle, an meinen Füßen schmutzige und nasse Schuhe, hinter der Schwelle das saubere Geschäft voller neuer und blitzblanker Schuhe. Zögerlich schaute ich durch die Reihen meiner Größe. So richtig angelacht hat mich auf den ersten Blick nichts. Ich sah verschiedenste moderne Sneakers, ein Paar klobiger oder stylischer als das andere. Und doch, da war ein Paar dazwischen, etwas feiner, in einem gedeckten beige-rosé. Ich zögerte, mit meinen schmutzigen Schuhen aus der Deckung des Schuhregals herauszutreten, um mich auf die von überall einsehbaren Sitzgelegenheiten des Geschäfts zu setzen und die Sneakers anzuprobieren. 

Christel: Das klingt so, als wären das nicht unbedingt die Schuhe gewesen, die du erwartet hast. Was hat dich zögern lassen?

Rahel: Wenn es etwas gibt, wofür ich bisher nicht bekannt war, dann sicher dafür, Sneakers zu tragen. Mein letztes Paar hatte ich nach ca. 12 Jahren kurz zuvor entsorgt.  

Fast hätte ich sie wieder ins Regal gestellt, aber da war dieses leise Drängen wieder: „Zieh sie doch einfach mal an!“ Dem bin ich dann gefolgt und mit einem robusten, schmutzigen linken Schuh und einem zarten, dünnen Sneaker am rechten Fuß ein paar zaghafte Schritte gelaufen. Der Schuh fühlte sich leicht und tänzerisch an. Da spürte ich es in meinem Inneren: „Rahel, die sind für dich.“ Ich schaute noch einmal über das Regal und erklärte Gott, dass ich gar kein Geld dabei hätte außer meinem Handy und dass es vielleicht irgendwann noch ein paar Schönere geben könnte. 

Christel: Spannend, ich spüre die Überwindung, die es dich gekostet hat, aber auch das positive Gefühl, das tänzerische, leichte. Unglaublich, dass die Kaufentscheidung trotzdem in deinen Gedanken so umkämpft war.

Rahel: Ja, aber Gott ließ nicht locker: „Nein, DIE sind für dich! Du brauchst dich nicht weiter umzuschauen.“ So entschied ich mich, meine Bedenken und meinen inneren Kritiker beiseite zu lassen und lud mein Herz ein, dieses Geschenk von Gott anzunehmen. Einfach so, ohne offensichtlichen Anlass, einfach zur Freude und Überraschung. 
Das Geschäft akzeptierte meine kontaktlose Bezahlung mit dem Handy und so ging ich wenige Minuten später ganz unverhofft mit neuen Schuhen und einem fragenden Herzen zu meiner wartenden Tochter nach Hause. 

Christel: Welche Frage hat dich beschäftigt?

Rahel: Ich hab mich gefragt: “Gott, was möchtest du mir damit sagen?“  
Ich habe den Eindruck, er wollte mir in erster Linie ein Geschenk machen. Er weiß ganz genau, was ich mag und was zu mir passt. Sogar besser als ich selbst. Wie liebevoll von ihm. So ist mein Gott: großzügig, liebevoll, kreativ, voller Überraschungen und er liebt Schönheit. 
Einige Tage später erinnerte ich mich daran, dass ich ihn ca. zwei Jahre zuvor um ein paar schöne Nike Schuhe gebeten hatte. Ich hatte nicht mehr daran gedacht, aber er. 

Christel: Das klingt wie eine Bestätigung, dass der Impuls wirklich von ihm kam. Wie geht es dir jetzt mit diesem besonderen Geschenk?

Rahel: Kurz nach dem ich die Schuhe gekauft hatte, waren in Deutschland alle Schuhgeschäfte für längere Zeit geschlossen, während ich unverhofft mit neuen, leichten und schönen Sneakers durchs Leben tanzte. 
Mittlerweile habe ich sie wirklich ins Herz geschlossen und trage sie gerne und häufig. Ich werde wohl nicht erst in 12 Jahren wieder mit Gott neue Sneakers kaufen gehen 😉

Christel: Ich finde deine Geschichte sehr ermutigend. Ich nehme mit, dass es sich lohnt auf die leise innere Stimme von Gott zu hören. Aber wie kann ich das in meinem eigenen Leben erfahren?

Rahel: Es lohnt sich mit offenen Augen und Herzen im Alltag unterwegs zu sein. Du kannst Gott bitten, dein Herz mit seiner Liebe zu berühren. In meinem letzten Artikel findest du 3 Tipps und ein Gebet, wie du der Liebe Gottes in deinem Alltag auf die Spur kommen kannst.

Christel: Vielen Dank, Rahel, für deine Geschichte!

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1 Kommentar

  1. Ute Haake

    Dankeschön für Deinen, euren Beitrag und Austausch. Er ist so schön praktisch und ins Leben eingebettet.
    Ich glaube es ist genau das was einem jeden gut tut. Gott zeigt seine Liebe gerade in unserem Alltag.
    L. G. Ute

    Antworten

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