Ich schenke dir mein Löwenherz

von | 6. November 2020 | dein Herz & Gott |

Schritt für Schritt kämpfe ich mich die Anhöhe hinauf. Meine angestrengte Lunge schickt kleine Atemwölkchen in die kalte Herbstluft. Ich mache das viel zu selten, einfach spazieren gehen, mit der Hoffnung den Kopf frei zu kriegen. Den Kopf frei kriegen, ja, das wäre jetzt schön. Aber so einfach war das in den letzten Wochen nicht. Mein Kopf brummt. Es sind nicht nur meine Termine oder Gedanken, die mir jetzt im Kopf rumschwirren. Auch die Themen, die mein Mann und meine Kinder mit nach Hause bringen, drehen dort ihre Kreise. Ich grüble vor mich hin. Ich fühle mich unsicher, getrieben und in „Hab-Acht-Stellung“. Ich wäre so gern mutig und stark, nicht so ängstlich, besorgt und misstrauisch.

Ich hebe meinen Kopf und spüre den kühlen, frischen Wind. Die Sonne ist schon hinter dem Hügel verschwunden, aber die Wolken spiegeln noch immer ihre Strahlen. Rosa, lila und orange gefärbt ziehen sie durch die Dämmerung. Ich wandere in Gedanken zurück. Als Kind lag ich oft auf der Wiese und schaute in den Himmel. Die Wolken wurden zu Tieren, Menschen und Gegenständen. Der Himmel malte Bilder für mich. Die Erinnerung zaubert ein Lächeln auf mein Gesicht. Inzwischen habe ich den Anstieg fast geschafft. Ich schaue mir nun ganz bewusst die gefärbten Wolken an. Ich sehne mich so danach Gottes Gegenwart zu spüren. Mein Herz fragt ganz zaghaft: „Gott, gibt es etwas am Himmel, das du für mich gemalt hast?“ Erwartungsvoll drehe ich mich im Kreis und suche mit den Augen den Himmel ab. Ich werde nicht enttäuscht. Am nördlichen Himmel sehe ich einen Wolkenschleier. Er hat die Form eines im Sprung gestreckten Hasen. Darunter ist ein Haufen Wolken, in dem ich ein Herz erkennen kann. Ich weiß sofort, was Gott mir sagen möchte. Ich spüre seine geflüsterte Zusage:

„Gib mir dein furchtsames Hasenherz, ich schenke dir mein Löwenherz.“

Diese Worte habe ich schon einmal im Sommer von ihm gehört. Der Satz hat mich sehr berührt, denn Gott antwortete auf das, was in meinem Inneren vorging.

Meine Furcht und Sorgen hindern mich oft, mein ganzes Vertrauen auf Gott zu setzen. Wenn ich im Stress bin und meine Gedanken sich in endlosen Kreisen in meinem Kopf drehen, fühle ich mich wie gelähmt. Wie ein verängstigter Hase, verfolge ich mit den geweiteten Augen meines Inneren die Gedanken. Ich fühle mich festgefahren, handlungsunfähig und verunsichert. Alles ist mir zu viel. Ich kann mich nicht aus dieser Starre lösen. So fühlt es sich an, ein furchtsames Hasenherz zu haben. Gott hat mir angeboten, mein Herz zu versorgen. Er hat mir versprochen, mich mit seiner Stärke zu versorgen. Gott, der in der Bibel der Löwe von Juda genannt wird, schenkt mir sein Löwenherz. Was für ein Angebot. 

Heute malt er diesen Zuspruch sogar in den Himmel für mich. Die Erinnerung tut mir unglaublich gut. Sie hilft mir, mich von den kreisenden Gedanken im Kopf zu lösen. Es ist das furchtsame Hasenherz, das mich so unsicher, getrieben und in „Hab-Acht-Stellung“ fühlen lässt. Gott löst mich aus dieser Starre und bietet mir erneut seine Fürsorge an. Mein Herz lauscht seiner Stimme.

„Fürchte dich nicht! Ich sorge für deine Sicherheit. Meine Liebe für dich hat kein Ende. Ich lasse dich niemals allein. Weißt du noch? Ich habe dir meine Kraft und Stärke zugesagt. Sorge dich nicht länger! Ich versorge dich mit allem, was du brauchst. Ich liebe dich. Ich werde nicht aufhören, dir das immer wieder zu sagen. Wenn du dich fürchtest, bringe ich deinem Herzen Frieden, immer wieder, immer mehr.“

Gott bietet diesen Frieden nicht nur meinem Herzen an. In Johannes 16, Vers 33 lese ich:

„Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt werdet ihr hart bedrängt. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten: Ich habe die Welt besiegt.“ (NGÜ)

Er verschenkt sein Löwenherz auch an dich. Wenn du gerade in großen Herausforderungen steckst und deine Gedanken in deinem Kopf herumwirbeln, dann möchte ich dich ermutigen. Du bist nicht allein. Die Worte für mein Herz, gelten genauso für deins. Gott spricht zu deinem Herzen:

„Fürchte dich nicht! Ich sorge für deine Sicherheit. Meine Liebe für dich hat kein Ende. Ich lasse dich niemals allein. Weißt du noch? Ich habe dir meine Kraft und Stärke zugesagt. Sorge dich nicht länger! Ich versorge dich mit allem, was du brauchst. Ich liebe dich. Ich werde nicht aufhören, dir das immer wieder zu sagen. Wenn du dich fürchtest, bringe ich deinem Herzen Frieden, immer wieder, immer mehr.“

Lass dich über neue Blogartikel informieren:


Loading

Verwandte Beiträge

Verlieren, suchen & wiederfinden

Verlieren, suchen & wiederfinden

Ich weiß noch, wie dieser kleine Hundeanhänger den Weg zu mir gefunden hat. Wie ich ihn an meinem Schlüsselring befestigte und er mich fortan, zwölf Jahre lang Tag für Tag begleitete. Doch dann...

Auf ein Neues – Entdecke dein Jahresthema!

Auf ein Neues – Entdecke dein Jahresthema!

Gutes neues Jahr! Wieder ist ein Jahr vergangen mit Herausforderungen und hoffentlich auch schönen Momenten. Für mich persönlich war es ein schweres Jahr, für dich auch? Neben gesundheitlichen...

Lachen, weinen, warten

Lachen, weinen, warten

Mit Gott unterwegs Vorletztes Jahr im Sommerurlaub lasen wir mit unseren Kindern gemeinsam ein Buch. Es ging in einem Abschnitt darum, dass Gott sich mit uns freut und auch mit uns weint. Dieser...

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert