Erschöpft kam ich von der Arbeit nach Hause. Der Tag war anstrengend gewesen.
Nach einem Milchkaffee fragte ich mich, was mir jetzt helfen könnte, zur Ruhe zu kommen und neue Kraft zu tanken. Ich folgte dem Impuls, Lobpreismusik zu hören, öffnete die Spotify Playlist meines Mannes und ließ per Zufallsfunktion das erstbeste Lied laufen.
Nach einem Gitarrenvorspiel lud mich der Sänger ein, zu Gott zu kommen, so wie ich bin, müde und erschöpft. Ich hörte die Einladung, Gott darum zu bitten, mir mein Herz zu zeigen und mir die Wahrheit über mich zu offenbaren.
Bei diesen Worten spürte ich ein inneres Zusammenzucken.
Was mein Herz mit Wahrheit verband
Wenn mein Herz „sprich Wahrheit“ hörte, wurde ich innerlich klein und alles wurde eng. Ich fürchtete einen harschen Ton von Kritik oder Verurteilung zu hören. Ich igelte mich ein und duckte mich, um mich zu schützen und dem zu entgehen. Wahrheit über mich verband mein Herz offensichtlich mit Negativem, es empfand sie als bedrohlich.
Mir waren Stimmen fremd, die mich ermutigten oder mir Gutes zusprachen. Stattdessen gab es in meinem Leben so viele Stimmen, die mir immer mal wieder sagen mussten, was ich falsch gemacht habe, was schlecht gelaufen ist oder was an mir nicht stimmte. Ein tiefes Gefühl, ungenügend zu sein, hatte sich in mir eingenistet und mein Herz befürchtete Wiederholungen dieser schmerzhaften Erfahrungen: Eine hohe Mauer zwischen mir und dem Gegenüber, das dieses Gefühl in mir auslöst, baute sich auf und ich fuhr reflexartig Geschütze zur inneren Verteidigung auf. Ich hörte nicht mehr offen zu oder war offen, irgendetwas anzunehmen.
Puh, welches Programm war da aktiviert worden? Vor lauter Schutz- und Abwehrreaktionen konnte ich auch das Gute nicht mehr wahrnehmen und annehmen. Denn Gott möchte mir doch liebevoll Wahrheit zusprechen, darum geht es in diesem Lied.
Wie erkenne ich Gottes Stimme?
Mein Kopf weiß genau, dass Gott nicht so ist. Für ihn bin ich nicht ungenügend und er verurteilt mich nicht. Seine Stimme ist im persönlichen Gespräch mit mir immer sanft, ermutigend, tröstend, beruhigend. Seine Worte sind manchmal herausfordernd und klar, aber sie führen immer in Leben und Freiheit.
Mein Herz ist bei ihm sicher:
Gottes Stimme der Wahrheit | Stimme der Lüge (Satan) |
Ist freundlich Führt dich Bestärkt dich Erklärt Ermutigt dich Tröstet dich Fordert dich heraus Führt zu Gnade und Umkehr | Hetzt dich Treibt dich Verängstigt oder entmutigt dich Verwirrt dich Löst Überforderung aus Besorgt dich Verfolgt dich Verurteilt dich |
Wie ich begann, die Furcht vor Ablehnung und Kritik zu überwinden.
Leider war mein Herz noch nicht bei dieser Wahrheit angekommen. Und so bat ich Gott in meine Anspannung zu kommen und gab sie ihm. Dann zeigte ich ihm meine Angst, abgelehnt, kritisiert und verurteilt zu werden – auch von ihm – und bitte ihn, sie zu heilen.
Ich lasse das Lied weiter laufen, öffne ihm einen kleinen Spalt meiner Herzenstür und stelle mich unter die wohltuende Dusche seiner Zusagen, die er mir in diesem Lied zuspricht:
I am found, I am Yours
Casting Crowns: Here’s my Heart, Lord
I am loved, I’m made pure
I have life, I can breathe
I am healed, I am free
Ich bin gefunden, ich bin Dein
Ich bin geliebt, ich bin rein gemacht
Ich habe Leben, ich kann atmen
Ich bin geheilt, ich bin frei
Ich höre das Lied nun seit ca. einem Jahr immer und immer wieder, während meine Angst und Zurückhaltung immer kleiner werden. Mein Herz öffnet sich mehr und mehr, ich kann immer tiefer annehmen, wer ich als Tochter des höchsten Königs bin und wie mein König ist.
Zum Nachdenken und Umsetzen für dich
Wie geht es dir, wenn jemand dir „die Wahrheit“ sagen möchte? Oder wenn Gott dir in dein Leben sprechen soll?
Spürst du auch eine Angst vor Ablehnung und Kritik? Eine Unsicherheit, wie Gott dich sieht?
Ich lade dich ein, mit mir zu beten und dich dann ebenso immer wieder unter die belebende Dusche seiner Zusagen zu stellen, sie anzunehmen und auch selbst über dir auszusprechen:
Jesus, du kennst die Sehnsucht meines Herzens angenommen und geliebt zu sein. Ich habe in mir so viel Angst davor, abgelehnt zu werden. Ich habe so oft gehört, dass ich nicht genüge, dass ich nicht gewollt bin, dass ich alles falsch mache,… (setze hier das ein, was dich betrifft).
Amen.
Bitte verzeih mir, dass ich diesen Stimmen geglaubt habe. Ich widerrufe meine Zustimmung zu diesen Lügen und wende mich von ihnen ab. Sie haben keine Macht mehr über mich, mein Denken und Fühlen. Komm hinein in allen Schmerz und alle Angst, die damit verbunden waren. Hier ist mein Herz, es ist bei dir sicher.
Zeige mir, wie du mich wirklich siehst. Ich halte dir mein Herz hin und lade dich ein, sprich Wahrheit über mir aus.
Wir haben eine Spotify Playlist für dich zusammengestellt . Sie enthält Lieder, die dir helfen sollen zu verinnerlichen, wie Gott dich sieht und wie er über dich denkt:
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